Bien di, bien onn: coronaconform!

16.02.2021 - Flurin Monn v/o trofea

Dieser Titel mag nun einige von euch verwirren, da vielleicht nicht alle ihn verstehen. Natürlich musste ich als stolzer Bündner Rätoromane diese äusserst schöne und ehrwürdige Sprache irgendwie in meinen Beitrag integrieren. Dieser Spruch – «bien di, bien onn, nus giavischein bialas fiastas ed in bien niev onn!» (Sumvitger Version) – wird in Rätisch-Kongo rezitiert, wenn die Kinder am Neujahrstag von Haus zu Haus ziehen, um Geld für ihre Sparschweinchen zu sammeln (was dieses Jahr zum ersten Mal seit Anbeginn der rätoromanischen Zeit und der damit verbundenen Kultur abgesagt werden musste). Wörtlich bedeutet dieser Spruch «Guten Tag, gutes Jahr, wir wünschen schöne Feste und ein schönes neues Jahr!» Da das Feriensemester grösstenteils im neuen Jahr 2021 stattfand, und weil viele kulturbezogene Anlässe (wie eben die Neujahrsfeier oder aber auch unsere hochgeschätzten Präsenz-Stämme und -Anlässe) wegen des Coronavirus abgesagt oder anders beschmückt werden mussten, fand ich diesen Titel für angebracht.
Das diesen Monat zu Ende gehende Feriensemester stand unter der Führung des neu in den Salon aufgenommenen Liechtensteiners Philipp Marock v/o Souverän. Damit lag das Zepter unserer hochlöblichen AKV Kyburger schon das zweite Semester infolge in den Händen eines Ausländers. Glücklicherweise sitzt im nächsten Semester – dem Frühlingssemester 2021 – wieder ein Schweizer auf dem Burggrafenstuhl, nämlich Michael Vollenweider v/o Taifun. Diesen werden Fabian Auf der Maur v/o Schall als Schatzmeyster und Philipp Marock v/o Souverän als Kantzler unterstützen (der Knappenmeyster bleibt auch in diesem speziellen Semester noch geheim).
Obschon der Hohe Ferienkomissär seiner Arbeit soweit wie möglich äusserst "Souverän" nachgegangen ist, waren die Anlässe, oder besser gesagt: deren Umsetzung in diesem Feriensemester ziemlich mager angelegt. Dies ist selbstverständlich auf das Coronavirus und die in diesem Zusammenhang entstandenen Verordnungen und Schutzmassnahmen zurückzuführen. Alle Stämme fanden online statt und die geplanten Anlässe mussten leider abgesagt werden. Nichtsdestotrotz waren die Online-Stämme immer gut besucht und es wurde rege diskutiert – wenn nicht allzu viele das Wort an sich reissen vermochten, waren es doch gesellige Abende. Ein häufig aufgegriffenes Thema in den Online-Stämmen waren sicherlich die modernen Bündner Wirren der Diözese Chur, wobei man im Vergleich zu den echten Bündner Wirren anmerken muss, dass es diesmal zum Glück zu keinen «dertgiras nauschas» kam.
Nun bleibt mir nichts anderes mehr übrig, als allen, die noch in der Prüfungsphase sind, gute und erfolgreiche Examina und später ein erfolgreiches neues Semester zu wünschen. Auch allen anderen, die bereits ihr Studium abgeschlossen haben und sich nun der Altherrenwürde erfreuen können, wünsche ich «in bien onn» mit guter Gesundheit und viel Freude.

Tapfer und Treu!
Flurin Monn v/o trofea, Redaktion Bündner Oberland